Aus der Kritik der Frankfurter Rundschau!
"Gewalt muss die Katakombe Frankfurt, muss die Regisseurin Carola Moritz keine anwenden, um Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ von 1811 zwar auch als Lustspiel, jedoch gleichzeitig als MeToo-Stück erscheinen zu lassen. Für Eve geht es hier nicht gut aus. Der Gerichtsrat küsst die Überrumpelte einfach auf den Mund – denn hat er ihr nicht geholfen? –, der Schreiber Licht, zum Richter aufgestiegen, erwartet von ihr noch ganz andere Dienste. Und für den Mann, der Evchen zu erpressen und missbrauchen versuchte, wird sich schon noch ein Posten finden, beruhigt der Gerichtsrat....„Der zerbrochne Krug“ ist verbindliche Abiturlektüre. Das wird die Reihen im Kulturhaus füllen helfen – die unverkrampfte, flotte Inszenierung hat es verdient. Unverkrampft, denn das Ensemble trägt, was man heute halt so trägt, der junge Ruprecht zum Beispiel Hoodie, Eve einen Ballonrock. Ein paar variable Holzelemente genügen in der Ausstattung Friedrich-Wilhelm Gärtners als Bühnenbild, das zum Bett arrangiert werden kann. Und Frau Brigitte, Carola Moritz selbst, wird zuletzt per Video eingeblendet... Zwar ist es guter Komödienbrauch, dass auf dem Schlauch gestanden wird, aber durchaus kann man glauben, dass hier das Patriarchat kumpelhaft zusammenhält, trotz allem und so lange es geht."
"Der zerbrochne Krug" ist ab September 2025 wieder im Spielplan